1 Fragen zu Vorurteilen
Als visueller Einstieg wirst du mit einer Vielzahl von Fragen konfrontiert, die dich zum Nachdenken über deine eigenen Kopfschubladen anregen sollen: Verurteilen Vorurteile? In welche Schublade lässt du dich stecken? Sind Mädchen Zicken und Jungs Machos? Machen Sozis immer Kaffeepause? Sind Handwerker:innen ungebildet? Und: Sind Menschen mit Vorurteilen dumm?
2 Schubladenstock: 20 Begriffe zum Thema
20 ausgewählte Begriffe zu den Themen Diskriminierung, Vorurteil und Teilhabe sollen Sprache schaffen und stereotypes Sprechen und Denken in Frage stellen. Auf jeder Schublade ist ein Begriff angebracht – von Alter weisser Mann, über Catcalling bis Soziale Reproduktion. Öffnest du die Schublade, findest du einen Auszug aus einem Buch dazu. Es sind keine wissenschaftlichen Begriffsdefinitionen, sondern Ausschnitte aus ganz unterschiedlichen Büchern, in welchen Autor:innen sich mit diesen Begriffen auseinandersetzen – mal persönlich, mal ganz sachlich, aber fast immer überraschend.
3 Magnetwand: Vorurteilst du noch oder wortspielst du schon?
Die Magnetwörter an der Wand laden dazu ein, mit den eigenen Kopfschubladen zu spielen, sie auszureizen oder zu hinterfragen. Und das Spiel animiert, die Schubladen in fremden Köpfen kennenzulernen, zu verwerfen oder zu akzeptieren und mit anderen zu diskutieren.
Schiebe, wechsle aus, verändere, wandle ab, ergänze, setze die Worte neu. Breche Vorurteile und setze Fragezeichen hinter Fragwürdiges. Bilde neue, schräge, absurde Vorurteile. Kommentiere Aussagen mit einem Emoji.
4 Am Schreibtisch: Entsorge deine Kopfschubladen!
Welches Vorurteil willst du nie mehr hören – und welches möchtest endlich aus deinem Kopf bekommen? Setze dich an den Schreibtisch. Nimm Stift und Zettel und halte dein Vorurteil fest. Wirf das Vorurteil weg! Werde es los! Zerknülle das Papier und wirf es in den metallenen Abfallbehälter auf dem Tisch. Auch dein Feedback und deine Gedanken zum Thema KOPFSCHUBLADEN sind willkommen.
5 Büchertisch: Perspektivenwechsel
Tauche ein in Geschichten und Texte von Menschen, die Diskriminierung erleben, beschreiben und bekämpfen. Du findest hier Bücher entsprechend den Buchauszügen im Schubladenstock und mehr – auch für Kinder und Jugendliche.
6 Zwei Kunstinstallationen von Noëlle Berg
Die Fotoserie Where do I fit in? (2019) zeigt die Künstlerin Noëlle Berg in fünf Selbstporträts, in denen sie sich auf engstem Raum in ihrer Wohnung platziert. Damit zwingt sie ihren Körper fast schon gewaltsam zur Einordnung und fordert die Betrachtenden heraus: In welcher Beziehung stehen Identität und Kategorisierung? Welchen Raum nimmst du ein? Wo gehörst du dazu?
In der Installation Türöffner (2021) aus Fussmatten hinterfragt die Künstlerin strukturelle Diskriminierungsmechanismen, die Menschen ausschliessen oder einbeziehen, separieren oder zusammenbringen.